09.06.2023
Bleib bei mir, Herr

Wenn es finster wird,
beginnt für Jule die Zeit des Bangens.
Wird es ihr gelingen,
die Finsternis von sich weg zu halten?
Wenn es dunkel und still wird,
wird es für Jule gefährlich.
Fragen steigen in ihr auf.
Selbstzweifel greifen um sich.

„Bin ich genug?“
„Wo habe ich Menschen enttäuscht?“
„Bin ich eigentlich richtig da, wo ich bin?“

Die Finsternis ergreift dann Raum von Jule.
Ein Wort gibt das andere,
bis es zappenduster ist in ihr.

Neulich saß sie bei uns in der Herderkirche.
Am Samstag im Abendgebet.
Wir haben gesungen.
Es ist eines der eher unbekannten Abendlieder.

„Bleib bei mir, Herr!
Der Abend bricht herein.
Es kommt die Nacht,
die Finsternis fällt ein.“

Ja, es gibt sie - die Stunden,
in denen es finster wird in uns und um uns herum.

Jule hat mitgesungen.
„Wo fänd ich Trost, wärst du mein Gott nicht hier?
Hilf dem, der hilflos ist: Herr bleib bei mir!

Ja, Herr, bleib bei Jule und bleib bei uns
und führe uns durch die Finsternis zum Licht eines neuen Tages.

Betet Pfarrer Ramón Seliger, evangelisch und aus Weimar.


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